FILMKRITIK: „TRAP“ (Thriller - 2024)



Also: Wenn ich TRAP rein oberflächlich betrachte, ohne auch nur einen einzigen Blick auf Details zu werfen, dann kann ich diesen 105 Minuten durchaus ein gewisses Maß an Unterhaltung abkaufen. Lass’ ich jetzt mal so stehen. Gräbt man allerdings einige Ebenen tiefer, bis man zum schlussendlichen Herzstück der Sache vordringt (Handlung per se, Storytelling, Charaktere, …), so legt man prompt ein absurdes, sinnbefreites, fast schon lächerlich-anmutendes, völlig an den Haaren herbeigezogenes Chaos frei, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt. (Vor allem mit zunehmender Spiellänge!)

Wie ein notdürftig zusammengeschustertes Kartenhaus, bei dem man bereits in der Bauphase merkt, dass es irgendwann, so schön es auch aussehen mag, katastrophal einbrechen wird. Ein Film, dem die Präsenz von Josh Hartnett als vermeintlicher „Super-Serienkiller“ zwar deutlich anzumerken ist (auch schauspielerisch durchwegs passabel umgesetzt); allerdings nutzt sich das Ganze dann leider nach einer knappen Stunde so brutal ab, dass für mich fortan nur mehr nervtötende „Langeweile“ am Programm stand. Echt Schade. Vor allem, weil das inhaltliche wie inszenatorische Potenzial - mal eine etwas andere Serienkiller-Story zu erzählen - bereits am Silbertablett lag und sooo zum Greifen nahe war, wäre man nicht schon wieder in das alte, standardisierte Muster zurückgefallen und hätte sich nicht der Schema-F-Klischeeschublade bedient.

Ich glaube, nein ich bin felsenfest davon überzeugt, dass dem Film die ein oder andere massive, explizit-dargestellte Gewaltspitze, unglaublich gutgetan hätte. Bedauerlicherweise kann man das bei ’ner PG-13 (in etwa FSK 12-Einstufung) komplett knicken, da braucht es mindestens eine 16er-Freigabe („R Rated“), dann hätte die ganze Sache deutlich besser ausgesehen. Versteh mich nicht falsch: Die Nummer muss jetzt kein neuer Terrifier werden, aber hin und wieder ein paar Leichen oder ein paar fette Blutspritzer hätten mit Sicherheit nicht geschadet. Vielleicht hat Shyamalan das Alter seiner Zielgruppe einfach mal bewusst um einige Jahre nach unten gedrückt, um wieder mehr Teenies ins Kino zu locken, keine Ahnung, jedenfalls hat er „TRAP“ per se damit keinen wirklichen Gefallen getan. Auch die Idee, den Protagonisten bereits im Trailer als Mörder zu präsentieren, ist zwar interessant, macht auch in gewisser Weise Spaß, nimmt dem Film aber viele seiner konzeptionellen Möglichkeiten. 

Und so wirkt diese Hartnett-Serienkiller-Nummer schlussendlich, wie eine nette, verharmloste „Möchtegern-Variante“ eines knallharten Thrillers, die am Ende auch noch so viel Sinn- und Ernsthaftigkeit einbüßen musste, dass es beinahe schmerzte. Unterm Strich: Netter Zeitvertreib, vom großen Wurf sind wir hier allerdings ganz schön weit entfernt.


Inhaltsangabe:


Ein Familienvater namens Cooper begleitet seine Tochter im Teenageralter zu einem Popkonzert, bei dem die Polizei einen Serienmörder namens "The Butcher" fangen will. Doch bald stellt sich heraus, dass der Mörder in Wirklichkeit Cooper selbst ist.

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