FILMKRITIK: „DUNE - Part II“ (Science Fiction/Abenteuer - 2024)



Also ich muss direkt in eine Lobeshymne einstimmen, denn was Denis Villeneuve optisch aus diesem Film herausgeholt hat, ist UNMENSCHLICH. Natürlich wusste ich bereits - spätestens nach Arrival -, dass er ein großartiger Schöpfer seiner Gattung ist, aber hier hat er sich so derartig liebevoll um die Details gekümmert, sodass ich aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen bin. Diese feinen Kamerafahrten, dieses besondere Gefühl für die Farbgebung, das Setting, die Schattierungen, so viele clevere Kompositionen, der Einsatz dieser qualitativ hochwertigen Linsen…ich bin wahrlich hin und weg. Und dann auch noch dieses Sounddesign: HERVORRAGEND! HERVORRAGEND! HERVORRAGEND! Verzeiht mir bitte den Ausdruck, aber: Leck mich am Arsch, sieht das alles gut aus. Einige werden sich nun an dieser Stelle denken: Alles klar, die Ästhetik ist die eine Komponente, wie verhält es sich allerdings mit dem Rest? Dem Aufbau? Dem Storytelling? Dem Timing? Ich mache es kurz und schmerzlos: Wie bereits bei Part I empfinde ich die inhaltliche Ausführung als Mangelware. Völlige Mangelware. Hier wird derartig kreuz und quer an einer Haupthandlung vorbei erzählt, dass ich mich immer wieder gefragt habe: Warum so kompliziert? Warum will man einfach zu viel? Warum konzentriert man sich nicht auf das Wesentliche und merzt mögliche Störenfriede - seien es charakterliche, stilistische oder auch erzählerische Komplikationen - aus? Das hätte alles so schön sein können, wären da nicht diese völlig verkomplizierten Neben-Quests, rund um das Spice, die Bene Gesserit, dem Imperator und was weiß ich noch alles. Warum hat man sich nicht einfach um Paul und seine Mission gekümmert? Finito. Ich weiß es nicht. Dadurch hat auch die emotionale Bindung zwischen mir und den Figuren so sehr gelitten, dass mich soooo viele Dinge einfach nur kaltgelassen haben.

Sorry Leute, bei all der Liebe, die ich für Dune - Part II aufbringen kann, aber die Umsetzung der Story ist ein großer Haufen Mist. (Wird wahrscheinlich auch ein wenig an der literarischen Originalvorlage liegen.) Außerdem muss ich gestehen: Ich kaufe Timothée Chalamet diese Messiah-Rolle einfach nicht ab. Auch Zendaya kann ihm da nicht den nötigen Kick verschaffen, den er dringend nötig gehabt hätte, um mit ein wenig Authentizität glänzen zu können.

Aber soll ich euch mal was sagen? Ist mir vollkommen egal. Ich habe mir das Ding mit meinen Apple Airpods Max auf meiner 65 Zoll Glotze angesehen und habe ein audiovisuelles Freudenfest erlebt. Mehr geht eigentlich gar nicht, da pfeif’ ich doch liebend gerne auf das ganze Drumherum.


Inhaltsangabe:


Paul Atreides begibt sich mithilfe von Chani und den Fremen auf einen Rachefeldzug gegen die Verschwörer, die seine Familie vernichtet haben. Der junge Paul steht vor der Wahl zwischen der Liebe seines Lebens und dem Schicksal des gesamten Universums. Mit allen Mitteln aber muss er versuchen, eine schreckliche Zukunft zu verhindern – eine Zukunft, die niemand außer ihm vorhersehen kann.

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