Nach genau 100 Minuten, lässt sich für mich ohne Zweifel festhalten: Das Ganze war ein absoluter Satz mit X, denn „Dream Scenario“ will ZU VIELES auf einmal, kramt sich sämtliche Versatzstücke aus der Genre-Kiste und will schlussendlich ALLES sein: Emotionales Drama, lustige, Klamauk-artige Komödie, gesellschaftskritische Satire, ein winziges bisschen Horror hier, ein kleines Stück Slapstick da und schon hat man DEN perfekten Film, oder? FALSCH! ABSOLUT FALSCH! Denn hier hat sich Kristoffer Borgli schlichtweg übernommen und ist dabei gewaltig übers Ziel hinausgeschossen. Kurzum: Das Ding ist ihm einfach zehn Nummern zu hoch und das lässt sich an so vielen Positionen festmachen. Der Film ist mit seiner Lauflänge deutlich zu kurz geraten, hat an allen Ecken und Enden gewaltige Timing-Probleme, also überhaupt kein gutes Pacing. Die Kamera-Arbeit macht ebenso keinen guten Eindruck; zu statisch, wenig Bewegung, kaum neue, kreative Ansätze. Hingegen war mir der Schnitt zu freizügig, zu ruppig, zu hektisch, zu getrieben. Außerdem fand ich die deutsche Synchro stellenweise ganz schön unterirdisch. Einziger Lichtblick und Retter der 4 Punkte: Nicolas Cage. Seine Performance kann sich über die gesamte Strecke echt sehen lassen, Daumen hoch für diese tolle Schauspielleistung. Der Rest ist - um es kurz zu machen - unausgegorene Mangelware. Sry. Borgli hätte mal besser seinen Regiestuhl freimachen und Ari Aster den Platz überlassen sollen, denn dann hätten wir jetzt ein WAHRHAFTIGES Dream Scenario, nämlich ein für ihn typisches „Nightmare Scenario“, mit einer stark konzipierten Charakterstudie, viel subtilen Horroreinschüben, ummantelt von einem erstklassig inszenierten Drama. Stattdessen gibt es nur aufgewärmtes Zeug, das mir persönlich überhaupt nicht geschmeckt hat!
Inhaltsangabe:
Paul Matthews ist ein lustloser Familienvater und Professor mit einer Vorliebe für Evolutionsbiologie und Sorge um seine eigene Anonymität. Eines Tages stellt er fest, dass er mit zunehmender Häufigkeit in den Träumen anderer Menschen auftaucht. Wie im Leben ist seine Anwesenheit in diesen Träumen banal und nicht aufdringlich: Er ist einfach da und starrt gleichgültig auf die Fantasien und Albträume von Fremden. Dennoch wird er über Nacht berühmt und erhält bald die Aufmerksamkeit, die ihm lange verwehrt blieb. Doch als Paul einem Träumer begegnet, dessen Visionen von ihm erheblich von der Norm abweichen, sieht er sich mit dem faustischen Handel des Ruhms konfrontiert, als seine Traum-Ichs in ihrem jeweiligen Unterbewusstsein auf unerklärliche Weise gewalttätig zu werden beginnen.
Kommentar schreiben