FILMKRITIK: „THE INNKEEPERS“ (Horror - 2011)



Wenn man Eli Roth („Hostel“, „Der letzte Exorzismus“) Glauben schenken darf, dann ist „The Innkeepers „einer der besten, klügsten und gruseligsten Horrorfilme“. Nach knapp 109 Minuten steht nun die Frage im Raum: Ist dieser Titel der beste und vor allem unheimlichste Haunted-House-Film der je produziert wurde, oder haben wir es hier abermals mit einer 0815-Jumpscare-Mogelpackung zu tun?


Wisst ihr was? „Mogelpackung“ ist eine verdammte Untertreibung für diesen langweiligen Nonsens-Schrott, den ich mir da gerade angetan habe. Wirklich: Eine ernstzunehmende Handlung sucht man hier eineinhalb Stunden vergeblich, die Figuren sind allesamt mies gezeichnete, unsympathische, dümmliche, hochgradig nervige „Statisten“, die sinnlos in der Gegend umherirren und bis in die Haarspitzen AUSTAUSCHBAR sind. Außerdem wurden sie von diesen wirklich mittelprächtigen Schauspielern verkörpert, die rein gar nichts dazu beigetragen haben, dass hier auch nur ansatzweise so etwas wie Tiefgang entstehen könnte. (Ich weiß, man kann das nicht zu 100% vergleichen, aber eine Toni Collette in „Hereditary“ zum Beispiel stirbt für ihre Rolle und kniet sich da derart tief rein, dass du gar nicht anders kannst, als ihr geistig zu folgen.) Vor allem dieses tolle Hotel-Setting hatte so unfassbar großes Potenzial, zu einem perfekten Horror-Szenario umfunktioniert zu werden, allerdings hat man sich mit richtig miesen Kamerafahrten und einem fast schon lächerlich anmutenden Score selbst ins Abseits katapultiert. Klar sieht das Hotel schaurig aus, klar gibt es überall leere, finstere Gänge, die unbedingt gefilmt werden wollen, aber wenn man lieber mit dem Zoom herumexperimentiert, anstatt draufzuhalten und Dinge vor die Linse zu holen, die einen entfernten Hauch von Unbehaglichkeit versprühen könnten, dann kommt eben dieses belanglose Stück Mittelmaß dabei heraus. Leute, so sehr ich Ti West für seine Arbeit an „X“ & „Pearl“ auch schätze, gerade weil er eben einen etwas unkonventionelleren Weg in der Charakterzeichnung gefunden hat, für „The Innkeepers“ muss ich ihn in die Tonne kloppen, denn das war schlichtweg keine gute Regiearbeit. Sorry. Jetzt mal ehrlich: Wo sind all die klugen, inspirierenden Ideen? Wo sind die ganzen Finessen? Wo ist das technische Know-How, das es so dringend gebraucht hätte? KEINE AHNUNG! Ich weiß nur, dass es mit Sicherheit nicht vorhanden ist.


Inhaltsangabe:


Luke und Claire sind die letzten Angestellten am letzten Wochenende des Yankee Pedlar Inn Hotels. Danach wird das Haus für immer geschlossen. Schon lange ranken sich schaurige Geschichten um das Gebäude, denn es soll hier spuken. Aus lauter Langeweile beschließen Luke und Claire, das Geheimnis des Spukhauses zu lüften. Ein schwerer Fehler, wie sich bald herausstellt...

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