Also: Lee Cronin tritt mit „EVIL DEAD RISE“ in Sam Raimis Kult-Fußstapfen und hat die große, ehrenvolle Verantwortung, das Tanz-der-Teufel-Erbe sauber zu verwalten.
(Raimi tritt hier lediglich als Executive Producer auf.) Das bringt mich natürlich sofort zur Gretchenfrage: Ist er seiner Rolle gerecht geworden? Antwort: NEIN, NEIN UND NOCHMAL NEIN! Denn hier stimmt (fast) gar nichts: Jede erdenkliche Szene, die den Anflug einer Unheimlichkeit versprüht hatte, wurde zumeist von lachhaften, slapstickartigen Einlagen komplett demoliert. Jeder Spannungsbogen - auch wenn er noch so lose geknüpft war - wurde von völlig überzeichneten Dialogen zunichtegemacht. Die Figuren handeln zu 99% schlichtweg unlogisch und verziehen auch nach den wildesten Gewaltexzessen mit Hektoliter Blut kaum eine Miene. (Vor allem das kleine Mädchen müsste nach dieser brutalen Session völlig hinüber sein, tut aber währenddessen immer so, als wär‘s ein f*ck‘in Waldspaziergang.)
Soll zusammengefasst bedeuten: Das Drehbuch ist ein katastrophaler Müll, die schauspielerische „Leistung“ ein einziger Graus und die Synchronisation - ganz besonders bei Lily Sullivan - ist einfach zum Kotzen. Es gibt der Fairness halber aber auch Lichtquellen am Ende des finsteren Tunnels: Die Soundkulisse macht einen wirklich ordentlichen, fetten Eindruck, hier hat Stephen McKeon ordentlich abgeliefert. Es gibt tatsächlich auch einige Spooky-Momente, die ich durchaus unheimlich fand. Und die Maske, in Kombi mit den paar wenigen CGI-Effekten (das Meiste ist sowieso handmade), hat mich echt positiv überrascht, zumal diese Komponenten viel besser waren, als ich sie mir im Vorfeld erwartet hatte. Am Ende bleibt allerdings ein schlecht gespieltes, arg mies synchronisiertes, zusammengepanschtes Evil Dead-Imitat übrig, das in einem total überzeichneten Resident-Evil-Game-Boss-Fight endete und in Summe ungefähr so viel Charme versprüht, wie eine erstklassige Darmspiegelung beim Urologen.
Inhaltsangabe:
"Evil Dead Rise" verlagert die Handlung aus den abgelegenen Wäldern in die große Stadt: Der Film erzählt die verstörende Geschichte zweier entfremdeter Schwestern (gespielt von Sutherland und Sullivan), deren Wiedersehen durch das Auftauchen dämonischer Kreaturen gestört wird. Die beiden Schwestern finden sich in der albtraumhaftesten Form eines Familienstreits wieder, den man sich vorstellen kann - und schon bald geht es ums nackte Überleben.
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