Rezension: "Spider Bunny“ von Carlton Mellick III

Gleich zu Beginn der Buchbesprechung muss ich einen Satz raushauen, den ich in der Form noch nicht so oft gesagt habe und der - davon bin ich überzeugt - auch nicht sehr häufig zutreffen würde:


𝐈𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐛𝐞 𝐯𝐨𝐧 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞𝐦 𝐀𝐮𝐭𝐨𝐫 𝐧𝐨𝐜𝐡 𝐤𝐞𝐢𝐧 𝐬𝐜𝐡𝐥𝐞𝐜𝐡𝐭𝐞𝐬 𝐁𝐮𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐥𝐞𝐬𝐞𝐧.


Ja, genau so ist das. Würde mich jemand fragen, welcher „Horror“-Schriftsteller am konstantesten liefert, welcher Autor im Genre die unkonventionellsten Handlungen aus dem Hut zaubert, würde ich sofort CMIII antworten. Denn egal was der abgebrühte Bizarro-Man anpackt, es kommt IMMER eine hervorragende Geschichte rum. Alleine schon die letzten Titel waren allesamt absolute Voll-Voll-Volltreffer: „Jedes Mal, wenn wir uns in der Eisdiele treffen, explodiert dein verdammtes Gesicht“, „Quicksand House“ und „Insel der Meerjungfrauen“ waren richtige Festa-Highlights für mich. Aber der muss doch auch mal einen Titel in den Sand setzen, oder? Defintiv nicht! Denn auch „Spider Bunny“ kommt abermals mit ganz eigenem Charme um die Ecke: völlig cringe, abstrus, weird, wunderbar unheimlich, immer wieder bizarr, total abgedreht, mit einem Touch Brutalität und stets mit einem gepflegten Blick aufs Schriftbild: GENAU SO, wie ich CMIII lieben und schätzen gelernt habe. Mittlerweile sind meine Erwartungen ganz, ganz oben anzusiedeln, muss aber sagen, dass er sie immer wieder übertrifft. Auch so eine Sache, die ganz selten in Erscheinung tritt. Leute, ich will euch gar nichts weiter von „Spider Bunny“ erzählen, oder euch in irgendeiner Weise die Spannung kaputt treten. Eines darf ich aber verraten: Es gibt wieder einen erstklassigen Mindfuck in CM‘s-Bizarro-Manier, die einem ganz sicher im Gedächtnis kleben bleibt, das garantiere ich euch!


Inhaltsangabe:


Petey erinnert sich mit Grausen an die Werbung von Fruit Fun aus den 1980er-Jahren. Sie zeigte klumpige Cartoon-Kinder, die um einen Frühstückstisch herumsaßen und rosa Müsli aßen, das ihnen das Maskottchen Berry Bunny brachte.
Als Petey seinen Freunden erzählt, wie gruselig die Figuren waren und dass er als Kind Albträume von ihnen bekam, verstehen sie nicht, was er meint. Niemand hat die Werbung je gesehen. Es gibt nicht einmal Informationen im Internet.
Doch dann erscheint Berry Bunny erneut. Wieder wirbt sie im TV mit ihrer schrillen, bedrohlichen Stimme für Fruit Fun.
Und jetzt wird Peteys Albtraum wahr: Mitsamt seinen Freunden wird er in die surreale Werbewelt hineingesaugt, die von fleischgewordenen Zeichentrickfiguren bevölkert ist.


Eine absurde Horrorgeschichte vom König der Bizarro-Literatur. Irre genial.


Amazon.de: »Mellick III ist der Tim Burton der Literatur.«


Brian Keene: »Carlton Mellick zu lesen ist, als hättest du dein Hirn in einen Mixer gesteckt.«

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