Zuallererst möchte ich euch Folgendes sagen: „Monster auf der Couch“ ist für mich eines der schönsten Bücher, die ich bis dato in der Hand halten durfte. Die Perforation, die Reliefs, der Einband, die optische Aufmachung, dieses Design,…was soll ich sagen? Einfach hinreißend!!!
Klassische „Cover-Opfer“ (wie ich eines bin), die sich gerne mal von der Ästhetik und der Beschaffenheit des Buches zum Kauf verleiten lassen, werden hier garantiert keine Chance haben zu widerstehen.
Jetzt zum Inhalt: Als ich die ersten negativen Rezensionen auf diversen Plattformen gesehen habe, war ich zunächst in Alarmbereitschaft versetzt. Haben wir es hier abermals mit einem Eyecatcher zu tun, der inhaltlich seiner Erwartungshaltung hinterherhinkt? Eine aufpolierte Perle, die im Endeffekt in billiger Effekthascherei untergeht?
Doch knapp 450 Seiten später muss ich euch diese rhetorische Frage stellen:
Wo ist das verdammte Problem?
Endlich gelingt es einem Autorenduo, einen unkonventionellen, stilistisch außergewöhnlichen Text zu kreieren, der völlig abseits des Mainstreams liegt.
Die „Handlung“ - wenn es überhaupt eine gibt - besteht zu 80% aus Dialogen und zu 20% aus Randnotizen, psychologischen Begriffserklärungen, Illustrationen, Skizzen, Fotografien und anderen visuellen Eindrücken. Genau diese Mischung aus fiktionaler Dialoglastigkeit, „Wissensvermittlung“ und teils reizüberflutender Impressionen, verpassen dem Inhalt den so wichtigen Touch.
Ich habe „Monster auf der Couch“ nicht einfach als standardisierten, lapidaren Unterhaltungsroman erlebt, sondern als interessante Kontroverse, als streng geführte Debatte mit den eigenen Monstern, die sich in uns selbst eingenistet haben, mit all den hässlichen Facetten, den Macken und den dunklen Abgründen. Und jetzt mal ganz ehrlich: In uns allen steckt doch ein wenig die verherrlichende Selbstdarstellung eines Dorian Gray, die schizophrene Ader eines Dr. Jekyll, die nach innen gekehrte Wut einer Carmilla oder der brutale Selbstverwirklichungstrip eines Dr. Frankenstein. Ich weiß, dass Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, aber bei aller Liebe: Ein Verriss wäre hier allein schon wegen der vorzeigbaren Optik und der künstlerischen Freiheit, die man als Leser genießen darf, schlichtweg unangebracht. Mir persönlich hat - gerade eben - diese frische Herangehensweise, dieses dialoglastige, literarische „Austherapieren“ von kultigen Kuriositäten äußerst gut gefallen.
Inhaltsangabe:
Der bipolare Doktor Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!
Eine Psychologin verschwindet spurlos – in ihrem verlassenen Büro findet die Polizei Akten über ihre Patienten: Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Ist es möglich, dass die
zum Leben erwachten Figuren der Schauerliteratur tatsächlich in Therapie sind? Welche Geheimnisse hat die Psychologin über sie herausgefunden? Warum befinden sich Blutspritzer auf den Dokumenten?
Und wollte die Verschwundene tatsächlich ein Buch mit dem Titel »Monster auf der Couch« schreiben? Nur wer die Akten der Psychologin durchstöbert, kann dem Mysterium ihres Verschwindens auf den
Grund gehen und wird belohnt mit schauderhaftem Wissen: nämlich was uns Menschen zu Monstern macht – und Monster zu Menschen ... Ein geniales wie schönes Buch, voller raffinierter
Gestaltungsdetails wie Aktennotizen, Skizzen, Fotografien und vielem mehr.
»Eine amüsante Lektüre – mit originellen grafischen Elementen.« (TV Star)
»Ein geniales wie schönes Buch, voller raffinierterGestaltungsdetails.«
(literaturmarkt.info)
»Die über die Jahrhunderte doch sehr unterschiedlichen Ansichten zu Themen wie Liebe, Sexualität und Frauenrollen sorgen dann auch durchaus für einige witzige und obskure Momente.« (VIRUS)
»Sowohl ein Streifzug durch die Psychologie, als auch eine Begegnung mit einigen der unvergesslichsten Gestalten der Weltliteratur.« (Svenska Dagbladet)
»Jenny Jägerfeld und Mats Strandberg setzen ihre geniale Buchidee mit einer solchen Begeisterung um, dass es unmöglich ist, sich nicht anstecken zu lassen.« (Expressen)
»In diesem psychologischen Thriller nimmt der Leser selbst den aktiven Part des Psychologen ein. Ihn erwarten dramatische Wortwechsel, Einsichten, unerwartete Twists, Theorien, Briefe und
Schriftstücke.« (Göteborgsposten)
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