Rezension: "Quicksand House“ von Carlton Mellick III

Wer schon einmal einen Titel von Carlton Mellick III gelesen hat, der weiß, wie obskur, abstrus und abartig es in einer Geschichte zugehen kann. Von süßen Kannibalenfrauen, die sich mit Süßigkeiten zudröhnen, Kinder fressen und im Candyland ihr Dasein fristen, über verliebte Teenager deren Gesichter explodieren und wieder - locker vom Hocker - zusammengesetzt werden, bis hin zu Geschwisterpärchen, die sich der Selbterhaltungsmission verschreiben müssen, weil sie von den treuen Maschinen nicht mehr gefüttert, großgezogen oder „geliebt“ werden. Ach ja: Und dann gibt es da auch noch diesen Baby-Jesus-Anal-Plug. (Ich mein’ ja nur…) All das findet seinen gerechten Platz. Dort, wo das Morbide und das Stilvolle zusammenkommt: Im Festa Verlag. DAS ist Bizzaro Fiction vom Allerfeinsten!!!


Ich kann mich dunkel daran erinnern, Carlton Mellick III schon mal als geisteskranken Irren bezeichnet zu haben.(…und das natürlich im besten Sinn, bzw. mit der größtmöglichen Empathie/Bewunderung für den Kerl! 😉)

Aber was soll ich sagen? Er ist eben ein literarischer Irrer, ein Grenzgänger, ein vollkommen dreister, abgehalfteter Geschichtenerzähler, der die Morbidität scheinbar in seiner DNA verankert hat und dessen Blutkreislauf schwarzen Humor durch seine Venen pumpt!


Man kann es nicht anders sagen: Mit Quicksand House hat er wieder einen geilen Stoff am Start, der an Skurrilität kaum zu übertreffen ist. Die Charaktere sind eine einzige Wucht, das Setting großartig, die Handlung per se einfallsreich und herrlich abgedreht. Ich zitiere: Das ist erstklassig erzählter, optisch perfekt in Szene gesetzter, völlig anstandsloser Mindfuck aus der Bizarro Fiction Sub-Ecke.

(Bizarro-Fiktion ist ein zeitgenössisches literarisches Genre, das häufig Elemente des Absurdismus, der Satire und des Grotesken sowie Pop-Surrealismus und Genre-Fiktion verwendet, um subversive, seltsame und unterhaltsame Werke zu schaffen.) JA,...so würde ich das gute Stück bezeichnen: Als extrem unterhaltsamen, kurweiligen, gottverdammten Mindfuck!


Inhaltsangabe:


 Die Kinder sehnen sich nach der liebevollen Umarmung ihrer Mutter. Aber dieser Tag scheint nie zu kommen.

Tick und Polly haben ihre Eltern noch nie gesehen. Sie leben mit ihnen in demselben zerfallenen Gebäude, aber aus irgendeinem Grund haben ihre Eltern sie niemals besucht.

Als die Maschinen, die sie mit Nahrung und Wasser versorgen, nicht mehr funktionieren, müssen die Geschwister ihr Zimmer zum ersten Mal verlassen.
Der Rest des Hauses ist viel größer, als sie sich das vorgestellt haben. Die labyrinthartigen Gänge sind dunkel und voller Schatten, in denen seltsame Kreaturen lauern.
Je tiefer Tick und Polly in das Haus vordringen, umso mehr verwirrende Geheimnisse offenbaren sich …

Quicksand House ist wie eine Survival-Horror-Version von Blumen der Nacht. Ein dystopischer Albtraum vom Meister der Bizarro Fiction.


Amazon.de: »Mellick III ist der Tim Burton der Literatur.«


Brian Keene: »Bizarr, abgedreht und erbarmungslos – Carlton Mellicks Werk ist, als hättest du dein Hirn in einen Mixer gesteckt.«

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