Also: Ich muss zu meiner eigenen dümmlichen, beinahe schon hirnlos anmutenden Schande gestehen, dass ich Teil 1 - Blutbesudelt Oz - leider nicht gelesen habe (Was bin ich nur für ein Idiot?! Aber: eBook sei Dank! 👏) und mir somit einige Background-Infos zu den Charakteren und deren Gegebenheiten fehlen. Und wie schon so oft im Leben stellt sich die gut gemeinte Weisheit - „Die Letzten werden die Ersten sein“ - als absolute Bullshit-Aussage heraus, denn wer kann sich den (vermutlich) hervorragenden ersten Band der Vorzugsausgabe nicht mehr zu ins Regal stellen, weil er selbstverständlich vergriffen ist? Na? ICH NATÜRLICH!!! Wisst ihr was in diesem konkreten Fall zutreffender wäre: „Den Letzten beißen die (gottverdammten) Hunde“, oder „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, du Idiot.“
Tja,...so sitze ich nun mit tränennassen Wangen da, verärgert über die verpasste Chance, die Vorzusausgabe von Band I zu ergattern, und gleichermaßen hocherfreut, diesen großartigen Band II (optisch&inhaltlich) in Händen halten zu dürfen. Ja, wir sprechen hier von „dürfen“, denn es ist wahrlich nicht selbstverständlich, was der Buchheim Verlag in den letzten Jahren so alles fabriziert hat und noch fabrizieren wird.
Denn eines ist klar: Solche - verzeiht mir den Ausdruck - arschgeilen Titel kriegst du im Handel schlichtweg nicht! Gut so, denn sonst würde ich jetzt nicht über dieser Rezension hocken und euch erzählen können, wie cool diese Geschichte ist. Ohja, das ist sie. Denn wer wünscht sich nicht die geheimnisvolle, mysteriöse, lumineszierende Atmosphäre von Oz zurück,...mit all den Kreaturen,...all den Irrwegen und Abzweigungen. Kleine Adaption: Man kombiniere die oben angeführte Mystik, mit der Brutalität, Intimität und der Grausamkeit deiner verheerendsten Albtraumerlebnisse. Genau so hat sich „Blutbesudelt Wonderland“ für mich angefühlt: Hart, erkaltet, äußerst erfrischend und in jeder Faser modernisiert. Das liebe ich so sehr daran. Diese Mixtur aus liebevoller Charakterzeichnung und ausgewogener Storyabhandlung. Ich schätze zudem das Festhalten an bewährten Strukturen in seichter Anlehnung an Carroll-Klassiker und die gleichzeitige Mutaufbrigung, trotzdem völlig neue, unkonventionelle Wege zu gehen!
Alice hat ihr Kaninchen, Ofélia ihren Faun und Gayle ihre Herzkönigin. Alle vereint durch die unumstößliche Tatsache, dass sie stets versuchen, sich aus dem eng anliegenden Korsetts des eigenen totalitären Lebens zu befreien, oder - noch häufiger - einer militärischen Repression zu entkommen.
Absolute Empfehlung!
Inhaltsangabe:
1940 – sieben Jahre sind vergangen, seit Gayle miterleben musste, wie ihre Familie und Nachbarn gemetzelt wurden. Getötet von den teuflischen Geschöpfen aus OZ, die in einem Tornado in ihre Welt kamen.
Nun versucht sie gemeinsam mit Elisa, in London den Krieg zu überleben. Doch es ist nicht der Angriff der deutschen Luftwaffe allein, um den sie sich sorgen müssen.
Die Heerscharen aus OZ haben Gayle und Elisa aufgespürt. Und diesmal kommen sie nicht allein. Sie werden begleitet von alptraumhaften Kreaturen aus dem BLUTBESUDELTEN WONDERLAND. Alle wollen den seltsam grün schimmernden Anhänger, den Gayle mitnahm, als sie aus Kansas floh. Einen Stein voller Magie: Das Smaragdherz von OZ.
Nur wenn Gayle die Wahrheit über die Kraft des Steins herausfindet, haben sie und Elisa eine Chance zu überleben.
Dave Simms (Cemetery Dance Online):
»In BLUTBESUDELT WONDERLAND ist der Kaninchenbau in Stacheldraht gekleidet und mit Gift versetzt. Und er führt in ein alptraumhaftes Land, das sich Lewis Carroll nur hätte ausdenken können, wenn sein Verstand mit dem von Clive Barker verschmolzen wäre.«
Monsters and Critics:
»Du wirst das Land hinter dem Regenbogen mit neuen Augen sehen. Man kann nur hoffen, dass Golden und Moore ihre Hände von 101 Dalmatiner lassen.«
Ray Garton:
»Einer der gruseligsten Romane, die ich gelesen habe. Golden und Moore haben offenbar Spaß daran, die magische Welt von Oz in einen Albtraum zu verwandeln.«
George R. R. Martin:
»Horrorliteratur erlebt ein Comeback, und Schriftsteller wie Christopher Golden sind der Grund, warum.«
Cemetery Dance Weekly:
»James A. Moores Romane stehen den besten von King, Koontz und McCammon in nichts nach.«
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