Rezension: "In Gestalt eines Anderen“ von Allen Eskens

Erinnert ihr euch, dass ich ständig darum bemüht bin, Ecken und Kanten bei der Protagonistenzeichnung zu fordern, aber auch jede Menge lobende Worte übrig habe, wenn es Autoren zustande bringen, den Charakteren eine anständige Portion Tiefgang zu verpassen?

Am Beispiel Allen Eskens lässt sich wunderbar beobachten, dass er nicht nur seine Handlungsstränge hervorragend unter Kontrolle hat, sondern auch seine Figuren stets zur Hauptattraktion seiner Erzählungen auserkort. Dies verschafft ihm einen ganz klaren Vorteil gegenüber Autorenkollegen, die sich zuerst um die Aufstellung der Handlung und erst hinterher um die (sorgfältige?) Integration der Figuren kümmern.

Denn eines lässt sich auch über seinen neuen Thriller - „In Gestalt eines Anderen“ - behaupten: Die Story ist abermals an Unterhaltungswert kaum zu übertreffen. Eskens steigt prompt in die Haupthandlung ein, lässt dem Leser kaum Vorlaufzeit, platziert seinen Protagonisten in bewährter Stärke und lässt ihn hervorragend mit dem Leser interagieren.

Ebenso hervorzuheben, sind die ehrlichen, kompromisslos geführten Dialoge, die sich ganz wunderbar in die Erzählstruktur einfügen.


„Gleich zu Beginn der Handlung ist mir aufgefallen, dass die Figuren für Allen Eskens nicht bloß Mittel zum Zweck sind, sondern tatsächlich das Fundament seiner soliden und ausdrucksstarken Geschichte darstellen. Es ist in diesem Genre ein beinahe unmögliches Unterfangen, Figuren zu entwickeln, die einem nach nur wenigen gelesenen Seiten ans Herz wachsen können, deren Leidenswege man demütig mitverfolgt, deren Scheitern man bedauert. [...] Durch die Idee, seinen Charakteren ein Gesicht, eine Geschichte und die Möglichkeit zu geben, sich weiterentwickeln und an der Handlung teilzunehmen zu können, öffnen sich im Laufe des Schreibprozesses jede Menge Türen. Steht erst einmal das Grundgerüst, lassen sich die restlichen Komponenten des Konzeptes viel flexibler darstellen.“ (Rezension - „Das Leben, das wir begraben“)


Selbiges gilt auch für seinen Titel: „In Gestalt eines Anderen“. Denn hier baut er zuallererst den Grundstock für die Handlung, zeichnet abermals durchdringende Figuren, lässt sie über die Dialogführung positionieren und gibt ihnen wirklich die Chance, ein „Eigenleben“ zu entwickeln, ohne aber diesen Prozess krampfhaft übertreiben zu müssen. Der Inhalt,...ist dann nur noch Formsache! Soll heißen: Einen Vergleich zwischen den beiden - im Festa Verlag veröffentlichten - Thrillern wird es hier nicht geben. Aus dem einfachen Grund: Weil jeder Titel für sich steht, gut genug ist, um nicht konkurieren zu müssen, und somit dieses wenig aussagekräftige Statement wie „Das erste Buch war besser“ überflüssig erscheinen lässt.


Ganz klare Empfehlung!


Inhaltsangabe:


Die Suche nach der Identität eines Mannes namens James Putnam.

Wer war James Putnam? Die Beantwortung dieser Frage ist für Detective Alexander Rupert die letzte Hoffnung, sein verkorkstes Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Doch dieser verwirrende Fall von Identitätsdiebstahl explodiert regelrecht, als Alexander auf die Spur von Drago Basta stößt. Basta ist ein im Balkankrieg ausgebildeter Attentäter und seit Jahren auf der Suche nach »James Putnam«.
Und plötzlich ist Alexander in ein Blutbad verwickelt, das er selbst ausgelöst hat …

William Kent Krueger: »Eine spannende, clevere, herzzerreißende Geschichte, die in die dunkelsten Winkel der menschlichen Psyche führt. Nach jeder unerwarteten Wendung denkst du, dass die Dinge nicht noch schlimmer werden können. Und dann passiert es doch.«


Deadly Pleasures: »Einer der talentiertesten Autoren moderner Spannungsliteratur.«


New York Times Book Review: »Eskens elegante, aber kühle Prosa, ist wie Frost im Blut.«


Michael Sears: »Ein weiterer großartiger, dunkler und gedankenvoller Pageturner von Allen Eskens mit einem tragischen Protagonisten, der einem das Herz bricht.«


Hank Phillippi Ryan: »Der talentierte Allen Eskens erfüllt die hohen Erwartungen nach seinem preisgekrönten Debüt … Tödliche Überraschungen auf jeder Seite und ein düsterer Unterton.«


Judith D. Collins: »Der preisgekrönte Autor hat mit seinen hervorragenden Romanen bewiesen, dass er mit den großen Jungs mitspielen kann. Er könnte der neue Dean Koontz werden. Literarisches Flair, das ein breites Publikum anspricht.«


Fresh Fiction: »Wow, was für ein Roman! Ein spannender Thriller, der auf eine Art endet, die ich nicht erwartet habe.«

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