Ich hätte es ehrlich gesagt - nach all der Zeit - nicht für möglich gehalten, dass ich mir beim Schreiben einer Buchbesprechung mal so schwer tun werde. Nun stehe ich vor der - für mich extrem harten - Aufgabe, eine Kombination aus neurowissenschaftlicher Dokumentation und abenteuerlicher Comic-Darstellung, in ein aufklärendes Rezensionskonzept zu bringen:
1. Kann/Soll man hierbei die Handlung bewerten?
2. Sind die Figuren für eine schlussendliche Bewertung relevant?
3. Welche Rolle spielen die Illustrationen?
4. Oder bewertet man lediglich die Richtigkeit der wissenschaftlichen Ausführungen und deren Einbindung in dieses Konzept?
An dieser Stelle möchte ich mich vorab bei euch entschuldigen, sollten meine Schilderungen etwas zu kurz, oder gar unerheblich ausgefallen sein.
Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Mir hat es unheimlichen Spaß gemacht, dieses komplexe Thema in einer derart ungewöhnlichen Stilrichtung zu erleben. Anhand einer - mehr oder weniger - vereinfachten Darstellung, darf man einen etwas tollpatschigen Protagonisten auf seiner Reise begleiten, der unfreiwillig in die Welt der Neuronen und Synapsen hineingezogen wird. Hier kämpfen Neurotransmitter gegen schädliche Außeneinflüsse, man lernt die Helden des Zentralnervensystems - unter anderem „Dopamin“ und „Serotonin“ - kennen, und begleitet den Charakter auf seinem Weg in die „nichtneurale“ Freiheit. Außerdem trifft man unterwegs eine Menge Neurowissenschaftler, die uns alle wesentlichen funktionellen Details der Gehirnströme erläutern. Äußerst tiefgehend, informativ und - man glaubt es kaum - extrem spannend. Tatsächlich!
Doch obwohl die Komplexität der Gehirnaktivitäten deutlich vereinfacht, charmant und in hübsch gestalteten Illustrationen dargestellt wurde, muss ich gestehen, dass ich stellenweise so meine Probleme hatte, den Schilderungen/Erklärungen von Dr. Matteo Farinella und Dr. Hana Roš zu folgen. Das mag jetzt vielleich an der etwas zu guten visuellen Ablenkung und der damit verbundenen Unaufmerksamkeit liegen, oder schlichtweg an meinem eigenen Unvermögen mich mit der Materie vertraut zu machen und den Ausführungen Folge zu leisten.
Fazit:
Man darf Hana Roš und Matteo Farinella getrost ein großes Lob aussprechen, schließlich haben sie dieses komplexe Universum des Gehirns in einen wirklich vorzeigbaren und - zu meiner Überraschung - unterhaltsamen Kontext bringen können. Ich habe weder am Konzept, der Umsetzung des Themas, noch an den Illustrationen viel zu beanstanden. Daher gibt es von mir eine ganz klare Empfehlung!
Inhaltsangabe:
So schön waren Neurowissenschaften noch nie: Ein prachtvoll illustriertes und unterhaltsames, informatives und verständliches Buch über die Geheimnisse des menschlichen Gehirns und die spannendsten Entdeckungen der Hirnforschung.
Dieses Buch ist eine faktenreiche und fantastische Expedition ins menschliche Gehirn. Die Reise führt durch verschlungene Neuronenwälder in die Tiefen einer Synapse. Man begegnet Neurotransmittern mit Superkräften und fabelwesenhaften Substanzen, die das Gehirn bedrohen, dem Hippocampus in Form eines Seepferdchens, dem Pawlowschen Hund – und den großen Erforschern des Nervensystems und des Gehirns: von Santiago Ramón y Cajal – dem Vater der Neurowissenschaften – über Hans Berger, der die Hirnströme und ihre Messung entdeckte, bis zum Gedächtnisforscher Eric Kandel. Dr. Matteo Farinella, Neurowissenschaftler und Illustrator, und seine Kollegin Dr. Hana Roš, bieten in diesem humorvollen, höchst unterhaltsamen und prächtig illustrierten Buch eine einzigartige Einführung in die Funktionsweisen des menschlichen Gehirns und die spannendsten Erkenntnisse der Hirnforschung.Entdeckungen der Hirnforschung.
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