Rezension: "Blutiger Januar“ von Alan Parks

Viele Jahre mussten ins Land ziehen, ein Großteil der Autoren musste sich an diesem Thema die Zähne ausbeißen (Adrian McKinty gehört nicht dazu!), und jede Menge fiktive Cop-Galionsfiguren mussten kommen und gehen, bis sich schließlich dieser ausgefuchste, authentische Detective Harry McCoy von Alan Parks hat finden lassen.


Gott sei Dank!


Denn Parks dreht die Story samt ihrer handelnden Figuren einmal kräftig durch den Fleischwolf und verteilt die dreckigen, stinkenden, blutgetränkten Überreste in der Glasgower Innenstadt. Düster. Realistisch. Ohne Kompromisse. Wenn also bereits im Januar 1973 so die Fetzen geflogen sind, dann will ich mir erst gar nicht ausmalen, wie es um die kommenden Monate bestellt war.


Wer also einen dreckigen, respektlosen, im besten Sinne abgehalfterten Cop vor einer dürsteren Kulisse beobachten möchte, der dürfte mit „Blutiger Januar“ die reinste Freude haben. Aber das ist längst nicht alles: Neben gut ausgearbeiteten Charakteren, hat Alan Parks es fertig gebracht, eine längst vergessene/verdrängte Zeit zurückzuholen, in der schlechte Umgangsformen, ein massiv-rauer Ton, sowie die nach Müll und Leichen stinkende Abflüsse zum Standard gehörten. Und mit McCoy hat Parks einen verdammt eigenwilligen Ermittler am Start, der so nah am Geschehen dran ist, von Kneipe zu Kneipe, von Puff zu Puff springt, im übertragenen Sinne zuerst auf die Fresse haut und dann - sofern der Gegenüber noch in der Lage ist aufzustehen - das klärende Gespräch führt. Man kann also davon ausgehen, dass man es hier mit einem waschechten Doppelgänger-Cop aus den 70er Jahren zu tun hat.


Inhaltsangabe:


Januar 1973: Mitten in Glasgow erschießt am helllichten Tag ein Jugendlicher auf offener Straße eine junge Frau, bevor er sich selbst eine Kugel in den Kopf jagt. Detective Harry McCoy, dem der Mord am Tag zuvor im Gefängnis von einem psychotischen Gefangenen angekündigt wurde, steht vor einem Rätsel. Zumal der Gefangene selbst um die Ecke gebracht wird. McCoy nutzt seine alten Verbindungen zu Glasgows Unterwelt, um in den Ermittlungen voranzukommen, legt sich dabei aber schnell mit den Dunlops an, der mächtigsten Familie der Stadt. Und auch sein Boss pfeift ihn zurück. Aber McCoy lässt sich nicht beirren. 


Pressestimmen:


»Auf den Punkt geschrieben, packend und knallhart, düster und zutiefst befriedigend. Ein echter Pageturner!« (Bret Easton Ellis) 


»Ein brillant geschriebener tougher Cop-Krimi.«

(Ian Rankin) 


»Mit seinem exzellenten Debüt katapultiert sich Parks direkt an die Spitze der schottischen Noir-Autoren.«

(The Times) 


»Zupackend, brutal und authentisch. Parks tritt das Erbe von William McIlvanney an.« (John Niven)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0