Rezension: "Survivor - Grahams Prüfung" (Band1) von A.R. Shaw

In einem speziellen Punkt muss man den Verlag klar hervorheben: Die Auswahl der veröffentlichten Manuskripte bzw. die bunte Mischung im Verlagsprogramm, tut enorm viel für die Vielfalt des Angebotes und gibt somit den Lesern die Möglichkeit, sich im Genre, aber auch im Sub-Genre frei bewegen und ausleben zu können.

Da ist es kaum verwunderlich, dass sich für meine MUST-READ 2016/2017', bereits jede Menge Titel finden haben lassen, deren Erscheinungstermine ich bereits ungeduldig herbeisehne/herbeigesehnt habe.

 

Einer davon: SURVIVOR - GRAHAMS PRÜFUNG

 

Dass eine dystopische Pandemie-Story auch ohne blutrünstige Zombies, ohne fleischfressende Kreaturen funktionieren kann, und der Unterhaltungswert durch deren Wegfall keinerlei Schäden davontragen muss, beweist die ehemalige U.S. Airforce Funkerin 'A.R. Shaw' auf beeindruckende Art und Weise. Mit ihrem Debütroman 'The China Pandemic' (2013) ist der gebürtigen Texanerin ein cooler Auftakt zu einer mehrteiligen Romanserie gelungen.

Ihr Erfolgsrezept: Sie tauscht den leider sehr häufig auftretenden oberflächlichen Untoten-Blutrausch ein, baut stattdessen ihren Handlungsstrang um einen mutierten Vogelgrippe-Virus auf, und versucht auf den rund 390 Seiten, DEN Hauptcharakter zu formen und ihn auf einen kommenden Band II vorzubereiten. Aber auch die Nebenfiguren scheinen Shaw deutlich am Herzen zu liegen, denn sie kümmert sich liebevoll um sie und gibt ihnen einen für den Leser verwertbaren Background. Besonders die ruhigen Töne die Shaw anschläg, die so oft in Erscheinung tretenden demütigen Momente zwischen den beiden Protagonisten sind maßgebend dafür, dass aus einer zunächst recht unscheinbaren Geschichte, eine gelungene Erzählung geworden ist.

 

Fazit:

 

Ja, ja, ja. Dystopien gibt es wie Sand am Meer, richtig starke ENDZEITSTORYS leider ganz wenige. Umso erfreulicher ist es, dass das Konzept von Shaw - einen vom Aufbau her ruhigen, bodenständigen Endzeitroman zu kreieren, der dem Leser jede Menge atmosphärische Peripherie näher bringt - zu 100% aufgeht und somit zu einem wirklich gelungenem Auftakt nach Maß beiträgt.

Weiteres drängt sie plumpe Actionszenen so weit wie möglich in den Hintergrund und gibt dem Leser die Möglichkeit, sich in die Beziehung der beiden Hauptfiguren einzuleben und zurechtzufinden.

 

Wer der Autorin einige Logikfehler verzeihen kann und sich an einer ruhigen, oftmals emotional distanzierten Figurencharakterisierung nicht abstößt, wird mit 'Survivor' bestimmt seine Freude haben.

 

Inhaltsangabe:

 

Es geschieht, was die Welt am meisten fürchtet: Ein mutiertes Vogelgrippe-Virus (H5N1) löst eine weltweite Pandemie aus, die den Planeten verwüstet und die Menschheit fast ausrottet. Nur zwei Prozent der Weltbevölkerung überleben.
Eine sterbende Mutter weiß, dass ihr kleines Kind zu den wenigen gehört, die immun gegen das Virus sind. Was kann sie tun, um das Überleben ihres Kindes zu sichern, bevor ihr nahender, tragischer Tod eintritt?

 

Währenddessen trägt Graham das letzte Familienmitglied zu Grabe. Dem Rat seines Vaters folgend begibt er sich in die Wildnis, zur Blockhütte der Familie, und durchlebt dabei Triumphe und Tragödien. Wieder und wieder muss er sich anpassen, um zu überleben. Gerade als er das Gefühl hat, diese neue Welt endlich in den Griff zu bekommen, überrascht ihn die Nachricht, dass er nicht allein ist. Eine versteckte, aber verwundbare Gemeinschaft von Preppern (1) lebt in der Nähe. Wird er die Kraft haben, den Gefahren zu begegnen und zu überleben? Und noch wichtiger: Wird er in der Lage sein, die ihm Anvertrauten zu beschützen?

 

(1) »Prepper« bezeichnet Personen, die sich mittels individueller Maßnahmen auf jedwede Art von Katastrophe vorbereiten: durch Einlagerung von Lebensmittelvorräten, die Errichtung von Schutzbauten oder Schutzvorrichtungen an bestehenden Gebäuden, das Vorhalten von Schutzkleidung, Werkzeug, Waffen und anderem. Dabei ist es unwichtig, durch welches Ereignis oder wann eine Katastrophe ausgelöst wird. Viele Themen der Prepper überschneiden sich mit denen der Survival-Szene. [Quelle: Wikipedia]

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