Wer sich so sehr nach dem "Frühling" sehnt, sollte sein Ziel keinesfalls aus den Augen verlieren.
Nach diesem Grundprinzip schickt Autorin Clara Maria Bagus ihren namenlosen Hauptprotagonisten auf große Entdeckungstour. Kaum vorstellbar, dass sich der offensichtlich deprimierte Stubenhocker, ausgerechnet von einem kleinen Vogel aus der Reserve locken lässt. Da dem aber so ist, bricht er schließlich auf, mit Notizheft (um die zurückgelegte Wegstrecke aufzuzeichnen) und Rucksack bewaffnet, um den geheimnisvollen Vogel ausfindig zu machen.Auf seiner dann doch recht langen Reise begegnet er fortan einer Vielzahl von namenlosen, gefühlskalten Persönlichkeiten, die - wie ich finde - vor aufgesetzten, neunmalklugen Tipps nicht zurückschrecken. Zwar lässt sich aus jedem Ratschlag die erhebliche Quintessenz leicht herausfiltern, verpasst aber der Lesegeschwindigkeit dennoch einen leichten Dämpfer. Zudem war ich ständig an Paulo Coelhos "Alchimisten" erinnert, der für mich in punkto Einfallsreichtum, Poesie, Tiefgang und Abenteuergeist ganz klar die Nase vorn hat. Nichtsdestotrotz darf man sich aber auf einen warmen, friedlichen, unaufdringlichen, ganz leicht poetischen angehauchten Roman freuen, der einen zwar stellenweise mit Hinweisen förmlich erschlägt, dennoch einen grundsoliden, durchwegs amüsanten Unterhaltunswert zu bieten hat.
Empfehlung gibt's in jedem Fall!
Inhaltsangabe:
Traurig und einsam blickt der Mann auf die trübe Landschaft des nicht enden wollenden Winters. Doch plötzlich setzt sich ein kleiner Vogel unverhofft auf den Ast eines kargen Baumes, der wie von Zauberhand unmittelbar anfängt zu blühen. Kaum fliegt der Vogel davon, kehrt der Winter jedoch zurück. Der Mann erkennt, wie sehr er sich nach der Wärme und Schönheit des Frühlings sehnt, und macht sich auf, den geheimnisvollen Vogel zu finden. Auf seiner Reise erwarten ihn Abenteuer, und er begegnet Menschen, die ihn daran erinnern, was im Leben wirklich wichtig ist.
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