Rezension: "Die Warheit" von Melanie Raabe

Zuallererst möchte ich Melanie Raabe ein ganz großes Lob aussprechen: Mit ihrem Debütroman "Die Falle" landete sie 2015 einen gewaltigen, aber dennoch sehr bodenständigen, zurückhaltenden Thriller-Coup, der sich mittlerweile quer über den Globus verkauft und ihr zum beachtlichen Durchbruch verhalf.

 

Wie bereits bei ihrem Erstling, schickt Raabe auch in ihrem zweiten Thriller eine weibliche Protagonistin ins Rennen, lässt sie durch ausweglose Situationen navigieren.

Und obwohl der Plot extrem viel Spielraum für einen interessanten Haupterzählstrang bereithält, hat es für mich an einigen Stellen dennoch gemangelt: Die Figuren waren mir persönlich zu oberflächlich dargestellt, manche Gefühlslagen der Haupt- und Nebencharaktere nicht immer ganz nachvollziehbar, aber vor allem hatte ich ständig das Gefühl, all dies bereits schon mal gelesen zu haben, war sofort an "Du darfst nicht schlafen" (S.J. Watson) und "Fremd" (Strobel/Poznanski) erinnert.

Vielleich liegt es aber ganz einfach an der Tatsache, dass ich mir von Beginn an schwergetan habe, in die Geschichte reinzufinden.

 

Ohne jetzt jedes kleinste Detail auf die Waagschale legen zu wollen, muss man trotzdem zugeben, hat Melanie Raabe auch hier wieder einen wirklich guten Job gemacht. Und auch wenn ich meine liebe Müh gehabt habe, so bleibt am Ende ein unterhaltsamer Thriller zurück, der seine Daseinsberechtigung bzw. sein zukünftiges Podestplätzchen in den nationalen Bestsellerlisten durchaus verdient hat! 👍

 

Inhaltsangabe:

 

Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah (37) den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben …

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