"Der 13. Stuhl" glänzt nicht nur durch seine herausragenden Optik, auch die 13 darin vorkommenden Geschichten runden das Gesamtkunstwerk von Dave Shelton sehr schön ab.
Hervorzuheben ist mit Sicherheit der äußerst eigenenartig Aufbau, bei dem er die Gegenwart im Wechselspiel zu den 13. Einzelstorys auftreten lässt und diese gekonnt zu einem rundum gelungenem Gesamtkonzept zusammenschweißt.
Und obwohl die einzelnen Parts relativ wenig miteinander zu tun haben, quasi eigenständige Kurzgeschichten darstellen, erfrischen sie den knapp 300 Seiten langen Leseweg durch Kreativität, Einfallsreichtum und besonderem Ausdruck.
All diese Komponenten steuern ihren ganz wesentlichen Teil zu einem konstant hohen Unterhaltungswert bei.
Fazit:
All jene, die altertümliche, klassische, aber auch moderne (Grusel-) Kurzgeschichten zu schätzen wissen, sind mit dieser vielfältigen Anthologie bestens beraten. Da meine Kritikpunkte nicht über gewöhnliche, manchmal vorkommende "Satzstellungs-Schönheitsfehler", oder die ein oder andere "schwammige Satzformulierung/Wortwahl" hinausgehen, kann ich "Der 13. Stuhl" uneingeschränkt weiterempfehlen!
PS: Zwei Erwähnungen liegen mir aber noch am Herzen:
- Die Erzählung von Pjotr - einem bärtigen Typen, der mit starkem Akzent, seine "Horrorgeschichte" vorzutragen versucht - ist kurzum: sensationell! Bei aller Wertschätzung für Gruselgeschichten, aber da musste ich herzhaft lachen! 👍👏 (Passte aber sehr gut zum Gesamtbild!)
- Ich danke dem Autor ganz herzlich für die Benützung des Wortes "Vatermörder", denn ich hatte ehrlicherweise nicht die geringste Ahnung, worum es sich dabei handeln könnte! (Netter Lerneffekt nebenbei!) 👍
Inhaltsangabe:
Sie erwarten ihn schon. In einem verlassenen Haus, in einem großen, leeren Zimmer stehen 13 Stühle. Nur einer ist noch nicht besetzt. 12 merkwürdige Gestalten warten dort, jeder vor einer brennenden Kerze. Sie streiten, sie lachen und dann erzählen sie, einer nach dem anderen, ihre Geschichte: von Tod und Verderben, von Mord und Rache. Bis nur noch Jack übrig ist, nur noch eine Kerze, allein im Dunkeln. Und er endlich begreift, welche Geschichte er erzählen muss …
Kommentar schreiben